Etappensieg für Gegner der geplanten Erdölförderung vor Ibiza. | ALIANZA MAR BLAVA

Vertreter von Greenpeace und Mar Blava, einer Allianz aller Ayuntamientos Ibizas, der Inselräte von Ibiza und Formentera c sowie rund 70 Organisationen und Unternehmen aus dem privaten Sektor, übergaben dem Ministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt in Madrid 150.000 gesammelte Unterschriften gegen die geplante Erdölförderung in der Balearischen See zwischen Valencia und Ibiza.

Die Förderungsprojekte würden nicht nur die Umwelt und den Tourismus, wichtigster Wirtschaftszweig der Pityusen, sondern auch mehrere an den Küsten lebende Arten gefährden. „Unter Berücksichtigung aller über die Auswirkungen dieser Projekte zur Verfügung stehenden wissenschaftlichen Informationen, lautet die Schlussfolgerung unweigerlich, dass die Prospektionen negative Auswirkungen auf die Umwelt haben», sagte Carlos Bravo, Koordinator des Technischen Sekretariats der Allianz Mar Blava. Laut Julio Barea, verantwortlich für die Kampagne von Greenpeace, „ erleben wir wieder die große Ablehnung der Spanischen Gesellschaft für die Erdölsuche. „Das ist eine ernste Warnung an die Regierung zu einer Änderung ihrer Energiepolitik hin zu einem Modell hundertprozentig erneuerbarer Energie», schloss er.

Ein Bericht einer Unterabteilung des spanischen Umweltministeriums, der Generaldirektion für Nachhaltigkeit an der Küste und im Meer, über die Auswirkungen der seismischen Untersuchungen zur vom schottischen Konzern Cairn Energy geplanten Erdölförderung kommt nun zu negativen Ergebnissen. Die Untersuchungen, die von der spanischen Tochtergesellschaft Capricorn Spain Limited durchgeführt werden sollen, verliefen in einem Gebiet von hohem ökologischem Wert. Das Projekt sei „nicht vereinbar mit den Zielen der Rechtsvorschriften für den Schutz der biologischen Vielfalt und denen des Gesetzes über den Schutz der marinen Umwelt und Meeresstrategien». Die Walarten, Schildkröten und Seevögel in der betroffenen Gegend sind durch europäische, nationale oder regionale Vorschriften und verschiedene von Spanien ratifizierte internationale Konventionen und Übereinkommen geschützt. Angesichts «des großen Bereichs» und dem „breiten Zeitraum" in dem die Arbeiten durchgeführt werden sollen, wird angenommen, dass die negativen Auswirkungen auf die vorhandene Meeresfauna stark genug sind, um von einer weiteren Entwicklung des Projekts abzuraten.

Eine offizielle Verlautbarung des Ministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt zu dem Thema wird am 10. Dezember erwartet.