Der Kamin, ein Garant für Behaglichkeit

Auch wenn es schön warm im Sommer auf Ibiza ist, so sind die Winter dennoch kalt und feucht. Deshalb sollte grundsätzlich spätestens im Herbst eine Bestandsaufnahme nach den folgenden Kriterien erfolgen: Wie dicht sind Fenster und Türen? Welche Räume können vom Zentrum des Hauses (z. B. durch zusätzliche Türen, dicke Vorhänge oder Stores) getrennt werden, um die zu beheizende Fläche zu verringern und somit Energie und Geld zu sparen?

Sein Haus oder seine Wohnung mit Öl zu beheizen ist die sauberste und praktischste Lösung. Allerdings nicht die kostengünstigste, kaum weniger als ein Euro kostet momentan ein Liter Heizöl, abhängig von der Abnahmemenge und möglichen Absprachen mit dem Lieferanten.

Auf der Insel besitzen viele Häuser einen Kamin. Meist sind es ältere Baueinheiten, die zwar gut heizen, aber durch den einfach gebauten Abzug im Ruhezustand auch viel Kälte von oben in die Wohnung lassen. Ist der Kamin des Nachts nicht in Betrieb, kühlt das Zimmer schnell aus. Daher ist die erste Empfehlung, gerade ältere Kamine und Feuerstellen durch einen geschlossenen Abzug zu ergänzen oder, im ungenutzten Zustand, einen Schutz davor zu stellen.

Wer den Kamin als Wärmespender für das ganze Haus benötigt und nicht nur für mehrere Quadratmeter Reichweite, sollte sich eine Heizkassette einbauen lassen. Eine geschlossene Heizkassette bringt siebenmal so viel Leistung und verbraucht nur halb so viel Holz wie ein offener Kamin. Manchmal ist es erforderlich, ein Edelstahlrohr einzubauen, weil der Kamin schlecht gemauert ist und nicht ohne weiteres als Abzug funktioniert.

Wer einen Kamin besitzt, benötigt Brennmaterial. Die erste Wahl ist Holz. Hier gibt es verschiedene Arten, üblich sind Pinie (pino) und Olive (olivo). Beide unterscheiden sich in der Art ihrer Verbrennung und somit im Nutzen. Pinie ist etwas günstiger, als Olive. Deshalb neigen viele dazu, zum Heizen ausschließlich dieses Holz zu verwenden. Der Nachteil ist, dass Pinie schneller verbrennt und deshalb auch weniger Heizkraft besitzt. Experten empfehlen die richtige Mischung: Pinienholz eignet sich zum Anheizen des Feuers. Um fortan eine konstante, gute Wärme zu haben, sollte aber mit Olivenholz befeuert werden. Ein Tipp zum Entfachen des Feuers: Sammeln Sie bereits während des Jahres die Papprollen von Toilettenpapier oder Küchenkrepp, und stopfen sie diese dann mit Zeitung aus. Nützlich sind auch Eierkartons oder Eierpaletten.

Eine Alternative zum Holz sind Pellets. Hier gibt es zwei Arten, die kleinen Pellets, die an Wildfutter erinnern, und die großen Pellets in Form ca. 30 Zentimeter langer, dicker Stämme. Die Preise liegen pro Verkaufseinheit zwischen drei und fünf Euro (Streupellets werden häufig in 15 kg Säcken angeboten, die großen Pellets in Packungen von sechs bis acht Stück). Die Streupellets eignen sich für geschlossene, moderne Kamine, um damit eine einheitliche Wärme zu erzeugen. Sie brennen schnell und erzeugen eine angenehme Glut. Die dicken Pellets sind ebenfalls wirkungsvoll, allerdings nicht so ergiebig, wie (Oliven-)Holz. Man kann sie auch gut zum (Wieder-)Anfachen des Feuers benutzen.

Noch immer ein Schattendasein fristen Paraffinöfen. Dabei bieten sie eine hervorragende Wärmequelle, sind sicher und vergleichsweise günstig, sowohl in der Anschaffung, wie auch im Verbrauch. Kleinere Öfen gibt es bereits ab 90 Euro. Zu beachten ist, welche Raumgröße man beheizen möchte. Davon hängen Größe des Ofens und Preis ab. Betrieben werden die Öfen mit Paraffin, einer öligen Flüssigkeit, die es in Behältern zu 8 oder 20 Litern gibt. Die Preise für einen 20-Liter-Kanister liegen zwischen 36 und 45 Euro. Achten Sie beim Kauf darauf, dass es sich um geruchsneutrales (desaromatizado) Paraffin handelt. Der Raum sollte zudem belüftet sein, also während des Heizens niemals komplett geschlossen werden. Wer jeden Abend den Ofen für vier Stunden betreibt, kommt mit einem Kanister gut einen Monat lang hin.

Auf Elektroheizungen, ganz gleich ob Rippenheizkörper oder Gebläse, sollte man beim Heizen grundsätzlich verzichten. Der Verbrauch ist immens hoch. Bei einem 24-Stunden-Test stieg der Stromverbrauch bei einer für zehn Stunden auf Stufe eins laufenden Rippenheizung um 16 Kilowattstunden. Zum Vergleich: Der durchschnittliche Verbrauch eines Zwei-Personen-Haushalts ohne Heizung liegt bei rund acht Kilowattstunden.