Ein Flugdatenschreiber, umgangssprachlich „Black Box“ genannt. | BEA / HANDOUT

Der verschollene Flugschreiber der in den südfranzösischen Alpen abgestürzten Germanwings-Maschine soll am Donnerstag gefunden worden sein. Das bestätigte vorgestern der französische Staatsanwalt Brice Robin. Einsatzkräfte sollen ihn am Unglücksort gefunden haben. Zunächst schien die Auswertung der darauf gespeicherten Daten ungewiss, da sich der «Flight Data Recorder» in einem schlechten Zustand befunden haben soll. Die Datenspeichereinheit soll völlig verschüttet und vermutlich durch ein Feuer ganz schwarz gewesen sein.

Nachdem der Flugschreiber in der Nacht zum Freitag der französischen Luftfahrtuntersuchungsbehörde übergeben worden war, teilte das Bureau d’Enquêtes et d’Analyses pour la sécurité de l’Aviation civile (kurz BEA) nach einer „ersten" Auswertung nun am gestrigen Freitag mit, die doch auslesbaren Daten würden die bisherigen Vermutungen bestärken. Der Co-Pilot habe die Maschine absichtlich zum Absturz gebracht. Der Autopilot sei von ihm so eingestellt worden, dass das Flugzeug auf 100 Fuß sinke. Dabei soll sie Geschwindigkeit des A320 sogar erhöht worden sein.

Die Flugschreiber befinden sich meist im Heck eines Flugzeuges um im Falle eines Absturzes möglichst unversehrt zu bleiben und sind so konstruiert, dass sie auch unter widrigsten Bedingungen standhalten. So müssen sie einen Aufschlag auf eine Betonplatte mit einer Geschwindigkeit von 750 km/h überstehen, dem Wasserdruck in 6.000 Metern Tiefe standhalten, 30 Minuten lang mehr als 1.000 Grad Hitze aushalten und 5 Minuten lang ein Gewicht von 2,5 Tonnen tragen. Entgegen der umgangssprachlichen Bezeichnung „Black Box" ist der Flugschreiber in orange gehalten und zeichnet für die Rekonstruierung von Flugzeugunfällen relevante Flugdaten wie Höhe, Geschwindigkeit, Kurs, Neigungswinkel der Maschine, Ruder- und Klappenstellungen sowie Triebwerksparameter auf.

Die Maschine war am Dienstag vorige Woche auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf in den Südalpen zerschellt, alle 150 Insassen kamen bei dem Unglück ums Leben.