Im November 2014 hatte der spanische Premierminister Mariano Rajoy (PP) eine Volksabstimmung in Katalonien über einen eigenen souveränen Staat verbieten lassen, worauf Kataloniens Ministerpräsident Artur Mas (Convergència Democràtica de Catalunya – CDC) die Regionalwahlen der Autonomieregion auf den 27. September vorgezogen und zu einer plebiszitären Abstimmung erklärt hatte. Im Falle einer Mehrheit wollen die CDC, das bürgerliche Bündnis Junts pel Sí („Gemeinsam für ein Ja"), die linksgerichtete Candidatura d’Unitat Popular (CUP) und andere Bündnisse die Unabhängigkeit zu erklären.
Der „Diada Nacional de Catalunya" wird stets am 11. September abgehalten. Er erinnert an jenen Tag im Jahr 1714, als das katalanische Heer von spanischen und französischen Truppen besiegt wurde. Nach der einjährigen Blockade und dreimonatigen Belagerung von Barcelona fiel die Stadt am 11. September, die restlichen sich in der Neustadt verbarrikadierten katalanischen Kämpfer mussten am 13. September kapitulieren. Mit dieser Niederlage verlor Katalonien damals seine weitreichende Selbstverwaltung und wurde zwangsweise in das spanische Königreich eingegliedert. Die katalanische Sprache wurde verboten, die Universitäten des Landes geschlossen. Das Datum wird von vielen Katalanen als Schicksalstag betrachtet, an dem sie ihre Selbstbestimmung verloren. Die Belagerung von Barcelona gilt als der letzte militärische Akt des Spanischen Erbfolgekrieges.
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