Heute am Samstag sind wir alle mitten in den Osterfeiertagen oder im Osterurlaub. Viele Gläubige und auch Nichtgläubige nutzen die Tage um Urlaub zu machen, da in den meisten Ländern von Gründonnerstag bis Ostermontag Urlaub gewährt wird.

Ostern ist ein eigenartiges Fest. Für Gläubige das höchste Fest im Glauben, da Jesus, der Sohn Gottes auferstanden ist. Doch für den modernen, aufgeklärten Menschen stellt es unter den bedeutenden Festen des Kirchenjahres sicher die größte intellektuelle Zumutung dar. Dass Jesus von Nazareth geboren wurde – gut, das ist unbestreitbar. Dass er gekreuzigt wurde – auch das gilt als historisch gesichert. Dass er aber – „am dritten Tage“ – auferstanden sein soll von den Toten, das ist starker Tobak und löst auch bei vielen engagierten Kirchenmitgliedern leichte Beklemmungen aus. Ich persönlich bin ein gläubiger Mensch, aber ich verstehe auch das Unbehagen. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass wir die religiösen Wurzeln dieses Festes systematisch verdrängen. Machen wir uns nichts vor: Nicht wenige Menschen unseres angeblich so christlichen Abendlandes wissen überhaupt nicht mehr, weshalb wir überhaupt Ostern feiern.

Ostern, das verbindet der durchschnittliche Bundesdeutsche mit dem Goldhasen von Lindt und seinem grinsenden Kumpel von Milka, mit gefärbten Eiern, mit der Suche nach Osternestern für die Kinder und einem Festtagsbraten für die Erwachsenen. Der Gang in die Kirche, für viele an Weihnachten immerhin noch fester Teil des Festrituals, gehört für die Allerwenigsten zum Osterprogramm.

Und wie gesagt: Man kann es ja verstehen. Anders als Weihnachten entzieht sich Ostern auf den ersten Blick jeder kulturchristlichen Lesart oder modernen individuellen Sinndeutung. Oder hat uns Ostern doch noch etwas sagen? Für mich als Christ ist es das Höchste Fest des Christentums. Mir hat Ostern immer die Bedeutung gezeigt, dass unser Leben das höchste Gut ist.

In diesem Sinne: Frohe, schöne, lustige, aufregende, interessante und liebevolle Ostern.