Ramadan bedeutet «der heiße Monat». | DANIEL ESPINOSA

Da Ibiza doch auch schon ca. 500 Jahre vom Islam durchzogen war und die Insel einen Teil ihrer heutigen Kraft und Schönheit aus ihrer Geschichte schöpft, sollte doch mal über die adeligste Zeit im Islam geschrieben werden. Den Ramadan. Islam bedeutet «sich Gott ergeben/hingeben» und ein Moslem ist ein Mensch, der sich Gott hingibt. Jedes Jahr sind, wie wir Christen auch, die Gläubigen aufgerufen zu fasten. Fasten im Islam wird oft damit begründet, dass alle Menschen dieser Welt wenigsten ein Monat im Jahr, am eigenen Leib spüren sollten, wie es sich anfühlt, arm zu sein.

So arm, das sie von Anbeginn des Tages, mit dem Sonnenaufgang, bis zum vollendeten Ende des Tages, Sonnenuntergang, nichts essen und nichts trinken sollten. Es soll darum gehen, den eigenen Gelüsten und Begierden Einhalt zu gebieten und ein Mensch ohne Tadel zu sein. Nächstenliebe wie im Christentum auch. Ein Monat voller Disziplin der im Sommer von den Gläubigen alles abverlangt. Ramadan bedeutet «der heiße Monat» und Ibiza wurde von den Mauren zwischen 711 n. Chr. und 1200 n. Chr. auch «die trockene Insel genannt». Doch das Wasserproblem Ibizas hat an dieser Stelle nichts verloren. Der Beginn des Ramadan richtet sich nach bestimmten Mondberechnungen und findet dieses Jahr vom 06.06.- 04.07.2016 statt.

Für viele Moslems die in dieser Zeit arbeiten ist es gerade in den heißen Gegenden dieser Welt eine große Belastung für den Körper, doch sind die Gläubigen angehalten, weiterhin gepflegt und gelassen zu sein. Da helfen Sprüche wie : «In der Zeit des Ramadan ist der Satan in Ketten gelegt, alle Sünden die du da begehst sind nicht dem Satan zuzuschreiben sonder ganz alleine dir.»

Gut, dass die Europameisterschaft in Frankreich dieses Jahr auf die Zeit des Ramadan gelegt wurde. So können die Risiken vor Übergriffen zumindest dahingehend ausgeschlossen werden, dass die wirklich Gläubigen in dieser Zeit keine Gewalt ausüben werden. In der Geschichte haben immer wieder christliche Gläubige den Fastenmonat aus Solidarität und spirituellem Mitgefühl mit gefastet, unter anderem Papst Johannes Paul II. Ramadan ein Monat des Friedens und der Freude. In Bayern drückt man das so aus:

„Gott vergelt’s!" Antwort :" Gott segne es!"