Eines der Spezialschiffe für die seismischen Untersuchungen | ultimahora.es

Cairn Energy, das Unternehmen hinter der geplanten Erdölsuche vor Ibiza, hat beschlossen, sein spanisches Büro der Tochterfirma „Capricorn Spain Limited" in Madrid wegen der Probleme bei der Realisierung ihrer Erdölprojekte im Golf von Valencia zu schließen. Laut der Digitalausgabe von „The Economist" kam diese Entscheidung nur wenige Wochen, nachdem der bisherige oberste Repräsentant des Konzerns in Spanien, Antonio Jerome Martin, am 31.12.2014 das Unternehmen verlassen hat. Laut Firmenangaben wurde die Aufhebung der Zweigniederlassung aus Gründen der «Reorganisation» beschlossen. «Die technische Arbeit wird nun von Edinburgh gemacht», fügten sie hinzu.

Der multinationale Konzern arbeitet seit 2012 an der Genehmigung für die Durchführung seismischer Untersuchungen im Golf von Valencia, gegen die in einer gewaltigen Protestaktion 128.000 Unterschriften gesammelt wurden. Die abschließende Umweltverträglichkeitsprüfung durch das spanische Ministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt steht noch aus, wird aber in Kürze erwartet. Der eigentliche Termin für die Verlautbarung über die Entscheidung einer staatlichen Zulassung der Erdölprospektion 35 Kilometer vor Ibizas Küsten wurde verschoben, um Cairn Energy die Möglichkeit zu geben, auf einen Bericht der Generaldirektion für Nachhaltigkeit an der Küste und im Meer zu reagieren. Diese Unterabteilung des Umweltministeriums kam Ende November in einer rechtlich nicht bindenden Untersuchung zu dem Schluss, dass das Projekt „nicht vereinbar mit den Zielen der Rechtsvorschriften für den Schutz der biologischen Vielfalt und denen des Gesetzes über den Schutz der marinen Umwelt und Meeresstrategien» sei. „Die negativen Auswirkungen auf die vorhandene Meeresfauna sind stark genug, um von einer weiteren Entwicklung des Projekts abzuraten", so der Bericht weiter. Das Gebiet der geplanten seismischen Suche, bei der der Meeresgrund mit 230 Dezibel lauten Schallwellen beschossen wird, liegt inmitten der Wanderwege von Finnwalen, Delphinen und seltenen Schildkrötenarten.

Was mit den fünf Mitarbeitern des Büros passieren soll ist unbekannt. Insgesamt beschäftigt Cairn Energy derzeit rund 180 Arbeitskräfte in Spanien.