Es ist entschieden, der republikanische Kandidat Donald Trump hat die notwendige Anzahl von 270 Wahlmännerstimmen erreicht. Unmittelbar nach Bekanntwerden des Ergebnisses trat Trump vor seine Anhänger. «Ich will Präsident aller Amerikaner sein, das ist sehr wichtig für mich», sagte er in seiner ersten Ansprache als Wahlsieger. Er wolle, dass Menschen aller Ethnien, aller Religionen und Überzeugungen sehen, dass ihre Regierung für sie arbeite. «Die vergessenen Menschen sollen nicht länger vergessen sein». Er sagte, seine demokratische Herausforderin Hillary Clinton habe hart gekämpft und dankte ihr, in einem moderaten Ton gehaltenen Statement, für ihre Arbeit.
Er wolle mit jedem fair umgehen und Partnerschaft suchen, sagte er im Hinblick auf die Außenpolitik seiner künftigen Regierung.
Der Sieg Trumps kommt überraschend, er gewann entgegen anderslautenden Annahmen die meisten Swing States. Eigentlich war Clinton als Favoritin in die Wahl gegangen. Laut dem Sender CNN räumte sie in einem Telefonat mit Trump ihre Niederlage ein.
Dass Donald Trump nun Präsident der Vereinigten Staaten ist steht seit Mittwochmorgen fest. Ziemlich unklar ist indes, was politisch von ihm zu erwarten ist.
Der Wahlausgang schafft bei vielen Menschen Verunsicherung. Nach dem Brexit ist er ein zweites Ereignis, das aus der Norm fällt und für das es keine Handlungsmuster gibt. Denn so sehr sich Trump als Anti-Politiker präsentiert hat, so sehr ist er auch ein unkalkulierbarer «President-elect».
Seine erklärte Sympathie für den russischen Präsidenten Putin, seine grundsätzliche Bereitschaft zum Einsatz von Nuklearwaffen, sein rüder Umgangston gegenüber anderen Staaten, wie beispielsweise dem Nachbarstaat Mexico, deuten nicht auf einen Kurs hin, der auf Frieden und Freundschaft ausgerichtet ist. Die ohnehin schwieriger gewordene internationale Zusammenarbeit wird sich neuen großen Herausforderungen gegenübergestellt sehen.