Die derzeitige andalusische Ministerpräsidentin Susana Díaz. | Marcelo del Pozo

Am 26. Januar löste die derzeit amtierende Ministerpräsidentin von Andalusien, Susana Díaz (PSOE), das andalusische Regionalregierungsbündnis mit der Izquierda Unida (IU) auf, da aufgrund von Streitigkeiten das Vertrauensverhältnis zwischen den beiden Regierungsparteien zerstört gewesen sei. Dies machte den Weg frei für Neuwahlen, die morgen in Andalusien, mit 8,44 Millionen Einwohnern die bevölkerungsreichste Autonome Gemeinschaft Spaniens, stattfinden werden. Diese Wahlen gelten als Wegweiser für die Regionalwahlen in 13 Autonomieregionen am 24. Mai, der Regionalwahl in Katalonien am 27. September und die gesamtspanischen Parlamentswahlen am Ende des Jahres. 20 Prozent des spanischen Wählerpotenzials leben in dieser stark landwirtschaftlich geprägten Region. Zwar erholt sich die Wirtschaft Spaniens langsam aber stetig, doch sind in Andalusien nach wie vor knapp 35 Prozent der Menschen arbeitslos. Es gilt als gesichert, dass die zwei neuen Parteien, die sich beide ein Ende der derzeitigen Sparpolitik in Madrid auf die Fahnen geschrieben haben, in das andalusische Parlament einziehen werden. Nach den letzten Wahlumfragen für die Regionalwahlen morgen soll die linke Podemos mit einem Stimmenanteil von 15,2 Prozent 16 – 18 Sitze im Parlament erhalten, die bürgerliche Ciudadanos soll mit 11,4 Prozent der Stimmen zwischen 11 und 12 der insgesamt 109 Sitze im andalusischen Parlament stellen. Die beiden traditionellen Parteien PSOE und PP sollen einen nicht geringen Teil ihrer politischen Macht verlieren. Die PSOE, die in der Vergangenheit fünfmal die absolute Mehrheit in Andalusien erreichen konnte, soll mit nur noch 33,1 Prozent der Stimmen 41 – 44 Sitze im Regionalparlament erhalten, die PP soll auf 26,8 Prozent der Wählerstimmen kommen und damit zwischen 32 und 36 Sitze bekommen. Zusammen sollen PSOE und PP 20,3 Prozent der Wählerunterstützung verlieren, ein in diesem Ausmaß noch nie dagewesener Stimmenverlust in Andalusien. Der IU, die bisher an der Regierung beteiligt war, wird ein Stimmenverlust von 11,3 Prozent 2012 auf 6,8 Prozent vorhergesagt. Sie läge damit nur noch knapp über der 5 Prozent-Hürde, die es auch im andalusischen Parlament gibt.