Reizuberflutung überfordert hochsensible Kinder.

Hochsensible Kinder geraten bereits im Säuglingsalter viel schneller in Erregung als andere Kinder. Sie können schon durch wenige Reize überstimuliert sein und sehnen sich nach Ruhe und Geborgenheit. Hochsensible Säuglinge wenden ihren Kopf ab, wenn sie überstimuliert werden oder sie fangen an zu strampeln und beginnen zu weinen. Sie können sich oft schlecht selbst regulieren und brauchen dafür die Unterstützung der Eltern. Da sie aber im Zustand der Stimulierung häufig die Zuwendung auch noch als zusätzliche Stimulation ihrer Sinne erleben, ist es für Eltern von hochsensiblen Kindern wichtig, die Reizüberflutung von vornherein zu vermeiden. Versuchen Sie bereits auf die ersten Anzeichen Ihres hochsensiblen Kindes zu reagieren. Vermeiden Sie, zu viele Termine am Tag mit dem Säugling absolvieren zu wollen. Regelmäßige Abläufe, nicht zu viele Veränderungen und sanfte Farben oder Musik beruhigen das Kind. Auch laute Geräusche, Schreien oder Streitigkeiten sollten in der Nähe des Kindes vermieden werden. Fernseher, Radio und andere Medien sollten nicht in der Nähe des Kindes angeschaltet werden.

Hochsensible Kleinkinder

Da hochsensible Kinder so viel mehr wahrnehmen als andere Kinder, haben sie häufig auch Probleme dabei, auf andere Kinder zuzugehen. Sie sind von Natur aus eher vorsichtig, haben eine Scheu, ihre Bedürfnisse zu zeigen und etwas für sich einzufordern. Sie sind sehr mitfühlend und so kann es sein, dass sie weinen, wenn ein anderes Kind sich wehgetan hat und vorsichtige Versuche unternehmen, das andere Kind zu trösten, indem sie ihm beispielsweise seinen Teddybären bringen. Das ausgesprochen differenzierte Nervensystem eines hochsensiblen Kindes macht es ihm besonders schwer, mit Veränderungen umzugehen. Jede Veränderung erfordert die Verarbeitung einer Unmenge von Reizen. Die Eingewöhnung in einen Kindergarten kann daher zum Problem werden. Auch das Anziehen eines neuen Kleids, das Essen eines neuen Gerichts, der Besuch eines Museums oder eines Zoos – all das erfordert vom hochsensiblen Kind die Verarbeitung einer großen Menge von neuen Reizen und das fällt ihm schwer.

Hochsensible Kinder bei anstehenden Veränderungen unterstützen

Nun ist es natürlich nicht ratsam, einem Kind jegliche Veränderung zu ersparen. Das geht ja auch gar nicht. Aber man kann Veränderungen sehr behutsam ins eigene Leben einbauen und auch immer einen Blick für das eigene hochsensible Kind dabei haben. Was kann ihm helfen, mit der neuen Situation gut umzugehen? Wie kann man es ermutigen? Wo kann man es Schritt für Schritt an eine neue Situation gewöhnen und wo muss es dann einfach mutig reingehen? Insgesamt geht es auch in der Kleinkindzeit immer darum, das hochsensible Kind vor Übererregung und Überstimulation zu schützen. Es lernt von seinen wichtigen Bezugspersonen, wie es sich gegen zu viele Reize schützen kann und wie es seine innere Erregung herunter regulieren kann.