Arbeit und Privatleben – oft schwierig in Einklang zu bringen.

Ein Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD) sieht Spanien in einem globalen Vergleich der „Work-Life-Balance" an zweiter Stelle. Dieser Begriff aus dem englischen Sprachraum bezeichnet die Vereinbarungsfähigkeit von beruflichen, familiären und individuellen Verpflichtungen und Bedürfnissen. Er wird in der heutigen Zeit oft auch als Indikator für das Maß individueller Lebensqualität gesehen.

Als Hauptindikatoren für die Bewertung des Verhältnisses zwischen Arbeits- und Privatleben werden in diesem Zusammenhang Arbeitszeit und Zeit für „Freizeitaktivitäten und persönliches Wohlbefinden" angesetzt. So haben etwa 6% der spanischen Beschäftigten eine „sehr lange Wochenarbeitszeit", die nach der Studie der OECD auf mindestens 50 Arbeitsstunden pro Woche definiert ist. Die meisten Menschen mit sehr vielen Wochenstunden leben in der Türkei (40,9%), in Mexiko (28,8%) und in Japan (22,3%), die geringsten Anteile an lang arbeitenden Menschen in der Bevölkerung haben Russland (0,2%), die Niederlande (0,4%) und Schweden (1,1%). In Deutschland arbeiten 5% der Beschäftigten mindestens 50 Stunden pro Woche. Die meiste Freizeit weltweit nehmen sich laut Untersuchung Spanier. Statistische 16,1 Stunden verbringen sie pro Tag mit Grundbedürfnissen wie Essen, Schlafen und Freizeitaktivitäten wie Verabredungen mit Freunden und Familie, der Ausübung von Hobbys und ähnlichem. Nur in Dänemark bringt man dafür genauso viel Zeit auf. Die wenigste Zeit für persönliche Angelegenheiten haben Beschäftigte in der Türkei (13,4 Stunden), in Mexiko (13,9 Stunden) und in Polen (14,2 Stunden). In Deutschland lebende sind laut OECD im Durschnitt 15,3 Stunden pro Tag nicht am Arbeiten. Das beste Verhältnis zwischen Arbeit und Privatleben gibt es in Dänemark. Nur 2% der abhängig Beschäftigten haben dort sehr lange Wochenarbeitszeiten, während man sich dort genauso viel Zeit für „Freizeitaktivitäten und persönliches Wohlbefinden" wie in Spanien einräumt.

Grundlage dieses Berichts ist eine Studie über die Lebensqualität in einer Gruppe der am meisten entwickelten Volkswirtschaften der Welt, zu denen neben den 34 Mitgliedsländern der OECD auch Brasilien und Russland gehören. Dieser „Better-Life-Index" versucht das Wohlergehen der in den teilnehmenden Ländern lebenden Menschen anhand bestimmter Indikatoren zu bewerten und darzustellen.