Beachclubs und Diskotheken: Kampf mit harten Bandagen um Marktanteile.

Der Stadtrat von Sant Josep hat dieser Tage eine Kampagne gestartet, bei der die gastronomischen Betriebe der Gemeinde im Hinblick auf Lizenzen, Sperrstunden und Einhaltung der Lärmpegel überprüft werden sollen. Dabei sollen laut bereits auch einige Lokalitäten aufgefallen sein, die ohne erforderliche Genehmigungen betrieben worden wären. So sollen laut der stellvertretenden Bürgermeisterin und Rätin für Inneres Paquita Ribas zum Beispiel Lokale Genehmigungen für den Restaurant-Betrieb besessen haben, die Lizenzen zur Beschallung aber nicht vorgelegen haben. Deshalb soll die Schließung mehrerer Räumlichkeiten vorbereitet werden. Paquita Ribas wies aber auch darauf hin, dass nicht nur Beachclubs auffällig gewesen wären.

Vertreter der Verbandes „Freizeit von Ibiza“ (Asociación Ocio de Ibiza), dem unter anderem das Blue Marlin, das Ushuaïa, das Bora Bora und das DC-10 angehören, und des Verbandes der Nachtclubs und Diskotheken der Balearen (Asociación de Salas de Fiestas y Discotecas de Balears ), dem das Pacha, das Space, das Amnesia, das Privilege und das Eden angehören, hatten sich im Vorfeld gegenseitig beschuldigt, sich nicht an die geltenden Bestimmungen zu halten. So seien Verstöße gegen Sperrzeiten, Lärmpegelbegrenzungen und Beschränkungen der maximalen Besucheranzahl durch Mitglieder der jeweils anderen Interessengemeinschaft begangen worden. Der Diskothekenverband bezichtigte die Stadt Sant Josep sogar, illegale Aktivitäten zur Massenware zu machen. Die Platja d’en Bossa, mit ihrer Vielzahl an Strandclubs, gehört zum Verwaltungsbereich der Stadt.

Der Zwist zwischen Diskotheken- und Beachclubbetreibern auf den Balearen ist nicht neu. Immer wieder kommt es zu Streitigkeiten und Anschuldigungen auf beiderlei Seiten. Erst im Juli hatte der der Verband der Nachtclubs und Diskotheken (ABONE) auf Mallorca sogar die neue balearische Regierung dazu aufgefordert, gegen Beachclubs vorzugehen. Nach Angaben des Verbandes entziehen die Partyaktivitäten der Strandclubs den Nachtclubbetreibern rund 20 Prozent ihres Umsatzes.