Begrüntes Dach.

Eine weitere Art Raumklima zu schaffen wären Sonnenschutzgläser. Diese sind aus thermochromen Glas, das sich verfärbt (farbneutral > anthrazit), wenn sich das Glas infolge der Sonneneinstrahlung erwärmt und bei Abkühlung entfärbt es wieder. Thermochrome Gläser sind Glaslaminate, deren Lichtdurchlässigkeit sich in Abhängigkeit von der Scheibentemperatur ändert. Verantwortlich dafür sind spezielle Substanzen, die bei höheren Temperaturen stärker gefärbt sind. Diese Substanzen sind in der Zwischenlagenfolie der Verbundgläser enthalten.

Der Vorteil gegenüber der Elektrochromie (siehe Gebäudekühlung Teil 1) ist, dass man keine elektrische Ansteuerung zur Schaltung (keine Verkabelung, kein Schaltgerät, kein Stromverbrauch) benötigt. Die Schaltung erfolgt ausschließlich auf Grund der Aufheizung der Scheiben, hervorgerufen durch die absorbierte Sonneneinstrahlung. Die elektrochromen Gläser färben sich immer blau ein.

Auch eine begrünte Fassade kann einen aktiven Sonnenschutz bieten. Die Fassadenbegrünung steht im unmittelbaren Zusammenhang mit der energetischen Optimierung des Gebäudes. Im Sommer soll die Fassade begrünt sein, während das Sonnenlicht im Winter die Glasfassade ungehindert passieren kann. Ein zweiter Effekt ist die Erzeugung von Verdunstungskälte zur Verbesserung des Mikroklimas innerhalb des Gebäudes und im unmittelbaren Gebäudeumfeld. Kletterpflanzen müssen unter extremen Bedingungen in Pflanzkübeln wachsen können. Hier soll sich der Blauregen (Wisteria sinensis) und Knöterich am besten eignen. Efeu und Wilder Wein ist wegen der Saugwurzeln an Glasfassaden nicht geeignet.

Auch die Begrünung von Dächern hat ein großes Potenzial, durch Verdunstung die Oberflächentemperaturen zu reduzieren und damit das Mikroklima innerhalb und um das Gebäude zu verbessern. Bevor eine Dachbegrünung durchgeführt wird, sind einige technische Voraussetzungen zu überprüfen, damit eine einwandfreies Wachstum sichergestellt ist und keine Schäden am Bauwerk entstehen. Zur Begrünung muss die Tragfähigkeit des Daches für eine zusätzliche Lastaufnahme von 6O - 120 kg/m2 geeignet sein. Hierzu ist der Statiker zu befragen. Außerdem müssen die Dächer mit wurzelfesten Schutzbahnen erforderlich ausgestattet werden.

Vor der Herstellung des Gründaches muss sichergestellt sein, dass die Dachkonstruktion einwandfrei abgedichtet ist. Hier hat sich das Überstauen der Abdichtung mit Wasser bewährt. Es sollte dabei ein Mindestüberstau von 10 cm und eine Anstaudauer von 72 Stunden angestrebt werden. Vorhandene Dachabläufe werden in dieser Zeit entweder mit einem kurzen Rohrstück oder mit einer Verschlusskappe abgedichtet.

Helle bzw. weiße Gebäudeanstriche können die Häuser kühl halten. Dadurch können sie mit ca. 20 % weniger Energie für die Kühlung auskommen. Ein gutes Beispiel sind die meisten Gebäude auf Ibiza und Mallorca. Eben die Balearen. Die rein passiven Systeme zur Gebäudekühlung können in Wohnhäusern auch im Hochsommer ein angenehmes Raumklima schaffen. Gerade für gemäßigte Klima ist keine Klimaanlage notwendig, wenn man Kombinationen aus den verschieden Möglichkeiten der passiven Kühlung nutzt.

Kommen wir mit nur alternativen Gebäudekühlungen zurecht? Ich sage nein. Bei andauernden hohen Temperaturen, wie hier auf Ibiza sollte man zusätzlich, wenn es zu heiß wird, auch die Strom schluckenden Klimaanlagen montieren. Die Klimaanlage hat in erster Linie die Aufgabe, einen Raum auf die gewünschte Temperatur herunter zu kühlen. Bei einer Außentemperatur von 30°C empfiehlt sich eine Raumluft-Temperatur von 25°C, bei 32°C draußen sollte die Innentemperatur 26°C betragen. Eine gute Klimaanlage müsste den Raum also um fünf bis sechs Grad herunterkühlen können. Um die gewünschte Raumkühlung zu erreichen, sollte deshalb vor dem Kauf einer Klimaanlage die so genannte «Kühllastrechnung» eines Fachmannes stehen: Sie errechnet den individuellen Kühlbedarf abhängig von Raumvorgaben, Sonneneinstrahlung, Wärmequellen und anderen Parametern und vereinfacht die Auswahl des passenden Gerätes. Die moderne Klimaanlage leistet aber noch mehr: Sie liefert Kühle auf Knopfdruck, filtert die Luft und reguliert zusätzlich die Feuchtigkeit. Sowohl das Entfeuchten der Luft als auch das Pollen und Staub filternde System der Klimaanlage vermindert das Infektionsrisiko in den eigenen vier Wänden. Die neuen sind Klima-Inverter, dass bedeutet sie können kühlen und wärmen. Dazu auch entfeuchten, brauchen weniger Energie und leisten mehr. Ibi Bautechnik berät Sie gerne: (+34) 646063252.