Verkehrschaos, überfüllte Strände und überteuerte Preise: im Sommer steht die Insel kurz vor dem Kollaps.

Wegen Überfüllung geschlossen: Die Regierung der Balearen überlegt, die Zahl der Touristen auf den Urlaubsinseln zu begrenzen. Im Sommer sei deren Aufnahmekapazität erschöpft.

Kurz nacheinander haben sich die Regierungen der Kanaren und Balearen für eine Beschränkung des Tourismus auf ihren Inseln ausgesprochen. Der Ministerpräsident der Kanaren, Fernando Clavijo, hat vor allem den All-inclusive-Tourismus kritisiert. "Es nützt niemandem, wenn zwar 20 Millionen Gäste kommen, diese aber die Vielfalt der Angebote nicht nutzen, weil sie All-inclusive buchen", sagte der Politiker des nationalistischen Parteienverbandes Coalición Canaria. Daher müsse es eine Begrenzung der Touristenzahlen aus Rücksicht auf die Umwelt und auf die restliche Wirtschaft geben.

Auch Biel Barceló von der linken Regierung der Balearen zieht ein Touristenlimit für die Sommermonate in Betracht. Eine solche Regelung sei "in der Zukunft nicht ausgeschlossen", erklärte der stellvertretende Ministerpräsident der Autonomen Gemeinschaft in Palma de Mallorca. Alle seien sich darüber im Klaren, dass vor allem in den Sommermonaten die Aufnahmekapazität der Balearen "total erschöpft" sei.

Es gebe viel Spielraum, um den Tourismus außerhalb der Hauptsaison wachsen zu lassen, sagte Barceló, der in erster Linie für Fremdenverkehr und Wirtschaft zuständig ist.

Nach offiziellen Zahlen kommen 80 Prozent der 14 Millionen Touristen, die die Balearen jährlich besuchen, im Sommer auf die Mittelmeerinseln Mallorca, Ibiza, Menorca und Formentera. Die seit Juni 2015 in Palma regierenden linken Parteien werden unter anderen auch diese Jahr noch eine Tourismusabgabe einführen.